1964
s/w-Fotografien, Barythpapierabzug
je 30 x 40 cm
Der Bahnhof Rolandseck war im Laufe seiner Geschichte immer wieder Zufluchtsort – ein Ort für Gäste unterschiedlicher Nationalitäten, Biografien und Berufungen. Meistens waren es Künstler – Maler, Bildhauer, Musiker, Schriftsteller – die hier ausstiegen (auch im doppelten Wortsinne) und ihn für einige Zeit belebten. Erzählungen und Fotografien zeugen davon. So auch solche von Erika Kiffl, die 1964 im Bahnhof Rolandseck entstanden sind. Elf davon, allesamt s/w Fotografien, Barythpapierabzüge mit dem Format 30 x 40 cm, sind Teil der Sammlung des Arp Museums. Erika Kiffl weist sich mit diesen so eindrücklichen fotografischen Bildern als wahre Chronistin eines Ortes aus, der sie bis heute fasziniert. Ihre Fotografien sind situative Aufnahmen festgehaltener Augenblicke und Bestandsaufnahmen eines geselligen, eines kreativen Ortes, einer Heimstätte und eines Architekturzeugnisses des 19. Jahrhunderts. Beispielhaft dafür stehen die Fotografien mit Gästen, die auf der Terrasse an einem langen Tisch versammelt sind, einem Treppenhaus mit Kunstwerken befreundeter Künstler, einer Außenansicht des Bahnhofs mit noch nicht renoviertem Sockelgeschoss, ebenso einer zweiflügligen Tür, als Eingang zum Bahnhofsinneren.
Erika Kiffl wurde 1939 in Karlsbad/Tschechoslowakei geboren. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.