Hans Arp: Traumanatomie

19. Nov 2010 – 01. Mai 2011

Über Hans Arp

Dichter, Maler und Bildhauer

»Ich trieb auch Traumanatomie«,
so beschrieb der Dichter, Maler und Bildhauer Hans Arp (1886–1966) bildhaft und humorvoll seine Arbeit als Künstler. Arp war einer der bedeutendsten Vertreter der künstlerischen Avantgarde, jener intellektuellen Vorhut, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts binnen kurzer Zeit die Kunst für immer revolutionierte. So war er Mitbegründer der Dada-Bewegung und stand in den 1920er Jahren in engem künstlerischen Austausch mit den Surrealisten in Paris. Er gilt als der Pionier der organisch-abstrakten Formensprache, die sich an der Metamorphose, an den stetigen Wachstums- und WandIungsprozessen der Natur orientiert. Fasziniert von den natürlichen Prozessen des Werdens und Vergehens entwickelt Arp sein unverwechselbares Formenrepertoire. In sich geschlossen überrascht sein OEuvre so durch viele Facetten.

Hans Arp

»Ich trieb auch Traumanatomie«

Über die Ausstellung

Die Ausstellung lädt die Besucher ein, die unterschiedlichen Aspekte seines einzigartigen künstlerischen Schaffens zu entdecken. Mit rund 100 Papierarbeiten, Reliefs und Plastiken setzt diese erste umfassende Sammlungspräsentation im Neubau des Arp Museums Bahnhof Rolandseck anhand von verschiedenen thematischen Gruppen gezielt Akzente.


Die Darstellung der menschlichen Gestalt bildet hierbei einen wichtigen Schwerpunkt. Zahlreiche Skulpturen laden außerdem dazu ein, den Wandel der Formen, die Metamorphose in Arps Werk zu erleben. In Papierarbeiten und Reliefs setzte sich Arp besonders in den 1930er Jahren mit dem Prinzip des Anordnens formal gleicher Elemente auseinander. So inspirierten ihn die Gestirne, Wolkenformationen oder Steine zu seinen Konstellationen. Auf poetische Weise lassen überdies die »Papiers déchirés« (zerrissene Papiere) die Rolle des Zufalls sichtbar werden. Arp erklärt den Zufall bereits früh zu einem Leitgedanken seines Schaffens und bezeichnet ihn als ein »Geschenk der Musen«. Schließlich entführen uns Gnome und Nymphen in die geheimnisvolle Märchenwelt des Künstlers, der sich zeitlebens die Sichtweise eines Träumers bewahren konnte.


2011 feiern wir nicht nur den 125. Geburtstag Hans Arps, sondern auch den seines Künstlerfreundes Hugo Ball (1886 –1927). Der in Pirmasens geborene Schriftsteller und Pionier des Lautgedichts war Gründer des Cabaret Voltaire, jener Zürcher Künstlerkneipe, in der Dada 1916 seinen Anfang nahm. In Kooperation mit der Hugo-Ball-Sammlung Pirmasens würdigen wir Arps Weggefährten mit einer Auswahl von schriftlichen und fotografischen Dokumenten

Weiterführendes

Ansprechpartnerin

Kuratorin Sammlung Arp

Astrid von Asten M.A.

+49 2228 9425-25
vonasten@arpmuseum.org

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