27. Apr 2012 – 07. Okt 2012
Joachim Manz nutzt die Räume des spätklassizistischen Gebäudes des Bahnhofs Rolandseck als Bezugsgröße, um dort mit Wirklichkeiten, Dimensionen und Ausdehnungen architektonischer Welten zu spielen. Die von ihm entwickelten Skulpturen aus feinstem Beton in Form von Miniaturmodellen besitzen in ihrer Gestaltungsform und ihren Details eine strenge und schnörkellose architektonische Sprache. Ihren Platz finden sie auf Metallgestellen, an der Wand, oder versteckt in Wandeinlässen.
Dort begegnen sie dem Betrachter auf den ersten Blick als zweidimensionale Zeichnungen. Auf den zweiten Blick jedoch entpuppen sich die Linien einer vermeintlichen Zeichnung als Schlitze, die mit der Neugierde der Betrachter spielen und dazu animieren, durch Berührung Verborgenes freizulegen. Und tatsächlich, die Skulpturen sind beweglich und sollen es auch sein. Um die eigenen Achsen gedreht wölben sich plastische Formen halbkreisförmig vor die Wand. In den Hohlräumen oder den Halbschalen selbst entdeckt man detailreich ausgearbeitete Architekturen, die man nur zu gerne in große Dimensionen übertragen würde, um sich dort frei bewegen und diese entdecken zu können.