»Die Natur ist eine versteinerte Zauberstadt«
26. Mai 2019 – 05. Jan 2020
Im Anschluss an die Präsentation Arp'scher Reliefs und Papierarbeiten steht 2019 der Schaffensprozess seiner biomorphen Skulpturen im Fokus der Betrachtung. Spannende Erkenntnisse zu handwerklichen Methoden sind uns zunächst durch eigene, rückblickende Darstellungen sowie durch Beschreibungen seiner Künstlerfreunde überliefert.
Insbesondere das Atelier als Ort der kreativen Schöpfung soll beleuchtet werden. Gipsmodelle, Werkzeuge und Gussformen lassen den Prozess der Entstehung für die Besucherinnen und Besucher lebendig werden. Neben den eigentlichen Werken – aus Bronze, Holz, Kalkstein, Marmor und Zement – sind es vor allem zahlreiche Fotografien, die einen Zugang ermöglichen.
Neben frühen Dokumentationen seiner Arbeit an Gipsplastiken im Garten des Atelierhauses in Meudon bietet der eindrucksvolle Fotozyklus Ernst Scheideggers (1923 – 2016) das umfassendste Bild seiner Arbeitsstätten. Er begleitete Arp Mitte der 1950er Jahre während der Arbeit an der monumentalen Außenplastik »Wolkenhirte« und hält zudem die Atmosphäre der Ateliersituation bei Paris fest. Obwohl das Atelier der reale Ort seines Schaffens ist, bleibt Arps geistiges Atelier zeitlebens die »große Werkstatt der Natur« und er bewahrte sich die romantische Sichtweise eines Träumers. Viele seiner Skulpturen scheinen auf eine geheimnisvolle Welt zu verweisen und so versteht Arp es auch durch seine Skulpturen mit Märchenhaftem zu faszinieren.