Diptychon mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi

1. Hälfte 14. Jahrhundert, Anonymer französischer Meister

  • © Arp Museum Bahnhof Rolandseck / Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
    Anonymer französischer Meister, Diptychon mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi, 1. Hälfte 14. Jahrhundert
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck / Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

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Elfenbein, je 12 x 10 cm

Der handliche kleine Altar war für die private Andacht bestimmt und konnte, da zusammenklappbar, jederzeit auf Reisen mitgenommen werden. Die Kostbarkeit und Seltenheit des Elfenbeins lässt vermuten, dass der Besitzer aus dem Adel oder dem höheren Bürgertum stammte. Nicht notwendigerweise handelte es sich um einen Geistlichen. Franziskaner und Dominikaner appellierten im 13. und 14. Jahrhundert verstärkt an die Laienfrömmigkeit. Entsprechend wurden die Künstler dazu angehalten, einprägsame, konzentrierte und emotionale Bilder wie diese zu erschaffen, die jeden ansprachen und helfen sollten, sich in das Leben und die Leiden Christi zu versenken. Während man zuunterst die Kindheit Christi erlebt (v. l. n. r.: Verkündigung und Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Präsentation im Tempel), kann man zuoberst den einzelnen Stationen seiner Passion folgen (v. l. n. r.: Geißelung, Kreuzigung, Grablegung, Auferstehung).

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