Papier, Gouache, Wachs
30 x 38 x 40 cm
In der plastischen, skulpturalen Darstellung des Menschen konzentriert sich Saskia Niehaus häufig auf Kopf und Büste, in der Darstellung des Tieres dagegen auf die ganze Gestalt. Ihr Augenmerk richtet sie auf den Ausdruck, die verknappte Physiognomie und Gebärdensprache. Wesentlich ist ihr dabei sichtlich die haptische Qualität, die Assoziation von Haut und Körperlichkeit. Außer dem vergilbten, befleckten Zeitungspapier, Pack-Back- und Seidenpapier, das sie mit Kleister tränkt, um es zu formen, verwendet sie Lehm und Ton, den sie in gleicher Weise knetet und modelliert. In einem weiteren Schritt bemalt sie das Papier und überzieht es schließlich mit Wachsschichten, mal hauchdünn, mal in dicken knubbeligen Schichten. Oftmals setzt Saskia Niehaus der Ästhetik des Schönen ihre Ästhetik des Hässlichen, Grausamen, Skurrilen und fast Abstoßenden entgegen. Die Wachsschichten scheinen die Skulpturen auf eine eigenartige Art und Weise zu entmaterialisieren und ihr etwas Flüchtiges und Vergehendes einzuhauchen.
Saskia Niehaus wurde 1968 in Essen geboren und lebt und arbeitet in Köln.