Father's Window

2004/2014, Werner Klotz

  • © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto:
    Father's Window von Werner Klotz
    © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto:

Zum Werk

Das »Fathers's Window« von Werner Klotz befindet sich im historischen Festsaal des Bahnhofs. Das dortige Ostfenster ist ein Wahrnehmungsinstrument. Durch Sehrohre und eine komplexe Konstruktion verdichtet es verschiedenste Eindrücke von Außen: das Fließen des Rheins, Lichtreflexionen auf dem Wasser, das Ziehen der Wolken, der Wechsel von Hell zu Dunkel, die Schifffahrt und der Verkehr auf der Bundesstraße.


Durch diesen punktuellen Ausblick erhält der Betrachter aber nicht nur eine augenscheinliche, optische Erfahrung. Zur gleichen Zeit nimmt man die Geräusche der unmittelbaren Umgebung verstärkt wahr. Das Sehen in die Ferne und das Hören in der Nähe werden unmittelbar verbunden. Dies irritiert den menschlichen Impuls, Sichtbares und Hörbares in Einklang zu bringen.

Dionysos-Kunstwerke

2014 wurden drei weitere Kunstwerke von Werner Klotz in den Festsaal und das Treppenhaus integriert. Die drei Werke thematisieren den griechischen Gott Dionysos. Zentrales Objekt dabei ist die »Reisebar des Dionysos« (1996/2014). Sie besteht aus einer rollbaren Spiegelbox mit 59 von Hand versilberten Flaschen und einer Deckplatte aus Glas. In die Glasplatte ist auf einer fiktiven Landkarte die Ausbreitung des Dionysoskultes eingraviert.


Das zweite Kunstwerk »Aus der Sammlung des Dionysos« (1993/2014) besteht aus 16 zerbrochenen Gläsern – die Scherben sind handversilbert. In die Gläser sind die Namen von Frauenfiguren aus der griechischen Mythologie eingraviert, die dem Dionysoskult nahe standen. Die zerbrochenen Gläser spielen auf einen minoischen Kult an, bei dem aus zerstörtem Glas Orakel gelesen wurden.

Die Arbeit »Dionysos Supreme Selection« (1997/2014) spielt mit der optischen Wahrnehmungsirritation von handverspiegelten Flaschen und den Namen von Feinden des Dionysos.

Über den Künstler

Werner Klotz wurde 1956 in Bonn geboren. Er lebt und arbeitet in New York und Berlin und ist für seine Installations- und Public Art-Kunst bekannt. Er arbeitet ausschließlich in ortsspezifischen und interaktiven Kontexten, die auf die Beteiligung der Betrachter angewiesen sind. 2002 erhielt er den New York City Art Commission Award for Excellence in Public.

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