Arp im Ohr 2023 | Herzlich willkommen, Léonce Lupette!

01 Aug 2023

  • Léonce W. Lupette | » Arp im Ohr«-Stipendiat 2023
    © Foto: Dirk Skiba
Hans Thill, Leiter des Künstlerhauses Edenkoben, zur Auswahl des Stipendiaten

»Lupettes langer poetischer Arm reicht über die Kontinente. Er ist zuhause in Deutschland wie in Argentinien, aber vor allem in der Sprache, der er die klangvollsten Gedichte entlockt.«

#arpimohr

Alltagsbeobachtungen und fragmentarische poetische Bilder

Der Schriftsteller Léonce W. Lupette ist von August bis Oktober unser Gast in Rolandseck und wird in dieser Zeit im Rahmen des Stipendiums ARP IM OHR in dem Künstlerapartement des Museums direkt am Rhein wohnen und arbeiten.


In seinen Gedichten seziert Lupette die Dinge des Alltags und setzt sie lustvoll und spielerisch wieder zusammen. Wiederholungen, Unterbrechungen und fragmentarisches Sprechen sind den Gedichten eingeschrieben und entfalten ihre Wirkung ganz besonders im Vortrag. Das poetologische Hauptanliegen sind dabei verschiedene Räume der Zwischen- und Mehrsprachigkeit.

Dr. Julia Wallner, Direktorin des Arp Museums Bahnhof Rolandseck

»Der Künstler Hans/Jean Arp war Elsässer, seine Texte schrieb er zweisprachig, nach dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich Französisch, da ihm als überzeugter Kriegsgegner die deutsche Sprache fremd geworden war. Seine humorvoll absurde Objektsprache, die Arps Dichtung seit der Dada-Zeit prägte, nutzt wie das Schreiben von Leonce Lupette Alltagsbeobachtungen und fragmentarische poetische Bilder. Wir freuen uns, dass wir mit dem Stipendium eine fruchtbare Kooperation und eine weitreichende Tradition am Haus mit Leben füllen können.«

Vita

Über Léonce Lupette

 

Léonce W. Lupette (geb. 1986 in Göttingen) lebt als Schriftsteller sowie als literarischer Übersetzer für die Sprachen Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch in Argentinien und Deutschland. Das Studium der Komparatistik, Lateinamerikanistik und Philosophie absolvierte er in Frankfurt am Main und Buenos Aires.

 

Lupette war Mitherausgeber der digitalen Kunst- und Literaturzeitschrift karawa.net, von 2012 bis 2014 war er auch Mitherausgeber des Magazins Alba. Lateinamerika lesen. Im Wiesbadener Verlag luxbooks war er Herausgeber einer Lateinamerika-Reihe. Er übersetzte u.a. John Ashbery, Esteban Echeverría und Jorge Kanese ins Deutsche sowie Friedrich Hölderlin ins Spanische. Für seine Übersetzung von Charles Bernsteins Gedichten (zusammen mit Tobias Amslinger, Norbert Lange und Mathias Traxler) erhielt er 2015 den Preis für internationale Poesie der Stadt Münster.

 

Veröffentlichungen (Auswahl)

SERBAL, Gedichte, Editora de los Bugres/Bugres en Baires 2023
Locro. Erzählung, Reina Pagana/Weird Company & Cia., La Plata 2019, Künstlerbuch
Äkste & Änkste denxte, Gedichte, Fadel&Fadel 2017
Tablettenzoo, Gedichte, luxbooks 2013
a|k|va|res, Gedichte, Felicita Cartonera 2010
Einzimmerspringbrunnenbuch, Gedichte und Fotos, luxbooks 2009

 

Übersetzungen (Auswahl):

Zahlreiche Gedichte u.a. von José Lezama Lima, Oliverio Girondo, Néstor Perlongher, Juan Boscán und Eduardo Espina in der vierbändigen Anthologie Spanische und Hispanoamerikanische Lyrik, C.H. Beck 2022
Spanische Erzählungen, Verlagshaus Römerweg 2022
Richard Scott: Le jardin secret, mit M. Kniep u. N. Küchenmeister, hochroth Berlin 2021
Jesús Montoya: Transandínica, hochroth Heidelberg 2021
Enrique Winter: Oben das Meer unten der Himmel, mit S. Otter und J. Schwering, Parasitenpresse 2018
Friedrich Hölderlin: Poesía última, mit M.G. Burello, El hilo de Ariadna 2016
José Villa: Füllhorn, Parasitenpresse 2015
Charles Bernstein: Angriff der schwierigen Gedichte, luxbooks 2014
Jorge Kanese: Die Freuden der Hölle, luxbooks 2013
vertreten in John Ashbery: Ein weltgewandtes Land, luxbooks 2010
Esteban Echeverría: Der Schlachthof, luxbooks 2010


Auszeichnungen (Auswahl):

Preis der Stadt Münster für internationale Poesie (als Übersetzer von Charles Bernstein), 2015

Das Stipendium

Den Arp im Ohr

 

In Kooperation mit dem Künstlerhaus Edenkoben lobt das Arp Museum Bahnhof Rolandseck jährlich für 3 Monate (August-Oktober) ein Stipendium für Schriftsteller*innen aus, die sich in ihrer Arbeit mit dem Werk Hans Arps beschäftigen. Es umfasst freies Wohnen in einer museumseigenen Wohnung in Remagen-Rolandseck sowie eine monatliche Zuwendung. Die während des Aufenthalts in Rolandseck entstandenen Texte können in einer Anthologie veröffentlicht werden.

Künstlerhaus Edenkoben

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