#ARPAKTUELL | ATELIERGESPRÄCH MIT JONAS BURGERT

05 Sep 2020

  • 1 / 11
    Jonas Burgert
    © Helmut Reinelt
  • 2 / 11
    Jonas Burgert | Atelieransicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 3 / 11
    Jonas Burgert | Atelieransicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinlet
  • 4 / 11
    Jonas Burgert | Atelieransicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 5 / 11
    Jonas Burgert | Atelieransicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 6 / 11
    Jonas Burgert | Atelieransicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 7 / 11
    Jonas Burgert. Sinn frisst | Ausstellungsansicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 8 / 11
    Jonas Burgert. Sinn frisst | Ausstellungsansicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 9 / 11
    Jonas Burgert. Sinn frisst | Ausstellungsansicht
    © Jonas BUrgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 10 / 11
    Jonas Burgert. Sinn frisst | Ausstellungsansicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
  • 11 / 11
    Jonas Burgert. Sinn frisst | Ausstellungsansicht
    © Jonas Burgert | Foto: Helmut Reinelt
Jonas Burgert

»Das Beste an Energie ist ein Widerspruch«

Jonas Burgert im Gespräch

Wenn man Jonas Burgert in seinem Berliner Atelier besucht, um über ihn und seine Kunst zu sprechen, merkt man sehr schnell, woher die Energie kommt, die von seinen riesigen Bildern ausgeht. Der Maler erschafft einen Mikrokosmos, den er mit molekularen Strukturen aus einzelnen kleinen Szenen ausfüllt. Jede für sich definiert dabei ein autonomes Narrativ innerhalb des Gesamtbildes, das dem Betrachter damit auf perfide Art und Weise die Aufgabe überlässt, aus der Dynamik dieses atomaren Konglomerates eine Sinn-Definition des Ganzen zu entwickeln. In fast gemütlicher Atmosphäre, auf einer bequemen Polsterecke am Eingang, kommt gleich am Anfang die Frage nach den vielen ganz unterschiedlichen Menschen auf, die alle seine Bilder bevölkern.

"(...) Wir haben immer eine Definitionsproblematik mit uns als Menschen. Wir sind nicht damit zufrieden, wie wir sind. Wir müssen uns immer integrieren in irgendwas, wollen immer Teil einer Gruppe sein, in einem größeren Zusammenhang, in einer geistigen Repräsentanz. (...) Über die Lebenszeit hinweg entsteht eine Sicht auf sich selbst und die Gruppe. Deshalb habe ich in meinen Bildern oft mehrere Menschen, die aber nicht wirklich miteinander kommunizieren. Sie stehen nur beieinander. Das ist so das Gefühl, das ich oft habe. (...) Und dann auch noch das Urprinzip, irgendeinen Geist zu finden, irgendwas das einem erklärt, was das hier eigentlich alles soll und dann irgendwann nach einer Weile, wenn man darüber nachdenkt, feststellt, dass das alles genau so sein soll. Dass die Natur sich eigentlich genau überlegt hat, das Beste an Energie was ich habe, ist doch ein Widerspruch. (...)".

Aus den Widersprüchen in den Bildern entsteht für den Maler eine permanente Energie, die wie eine Maschine läuft und letztlich zu Evolution führt. Nichts verschwindet völlig, sondern wird in einem stetigen Prozess immer wieder neu definiert und umgebaut. Dabei ist Religion und ihr jeweiliger Absolutheitsanspruch, der die Weltsicht ihrer Anhänger synchronisiert und Eindeutigkeit konstruiert, ein immer wiederkehrendes Thema, mit dem er sich in fast allen seinen Bildern auseinandersetzt.

Seine Lösung: "(...) OK, dann erfinden wir jeden Tag noch mal eine neue Religion', sodass irgendwann mal eine totale Verwirrung entsteht und wir, alle eigentlich ad absurdum geführt, auf uns selber zurückdenken. (...)".

Die Ausstellung

JONAS BURGERT. SINN FRISST

bis zum 13. September 2020

Diesen Inhalt teilen