#arpaktuell | Jahresvorschau 2026

4. Dez 2025

  • Ausstellungen 2026 Vorschaukarte
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  • Günther Uecker, Waldgarten (3-teilig), (Detail), 2008, Private Collection. Courtesy Axel Vervoordt Gallery, Foto: Jan Liégeois © VG Bild-Kunst, Bonn (2025)
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    Günther Uecker, Waldgarten (3-teilig), (Detail), 2008
    © Private Collection. Courtesy Axel Vervoordt Gallery, Foto: Jan Liégeois © VG Bild-Kunst, Bonn 2025
  • Jan van Kessel d. Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660 Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
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    Jan van Kessel d. Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
  • John Wood und Paul Harrison, Filmstill aus Bored Astronauts on the Moon, 2011 (Einkanal-Video, 20 min), Courtesy of the artists
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    John Wood und Paul Harrison, Filmstill aus Bored Astronauts on the Moon, 2011 (Einkanal-Video, 20 min)
    © Courtesy of the artists
  • Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636, Arp Museum Bahnhof Rolandseck/ Sammlung Rau für UNICEF Foto: Mick Vincenz
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    Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/ Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

Grußwort

Liebe Freunde und Freundinnen des Arp Museums,

 

die erste Ausstellung im neuen Jahr eröffnet am 8. Februar 2026 und ist Günther Uecker gewidmet. Ihn verbindet eine besondere Geschichte mit unserem Künstlerbahnhof. Günther Uecker. Die Verletzlichkeit der Welt ist die erste umfassende Würdigung seines Werkes nach seinem Tod und zugleich die letzte Schau, an der er noch selbst mitgewirkt hat. Mit Hans Arp verband ihn ein friedliebender Blick auf die Welt und mit seinen Aktivitäten bei ZERO wird deutlich, dass auch er in der Kunst eine Möglichkeit sah, die Welt zu verändern. 

Im Sommer öffnen wir mit der thematischen Ausstellung Zu den Sternen! Weltraum und Weltflucht seit der Moderne neue Perspektiven auf einen der großen (und bisher unerreichten) Sehnsuchtsorte der Kunst. Im 20. Jahrhundert entsteht unter dem Eindruck einer neuen und sich zunehmend beschleunigenden Vulnerabilität unseres Heimatplaneten einerseits Raum für kosmische Visionen, Utopien und Allmachtsfantasien zugleich der tiefe Wunsch nach einer Versöhnlichkeit planetarer Kräfte. 

Die beiden Ausstellungen in der Kunstkammer Rau widmen sich der Wahrhaftigkeit von Bildern und ihren Möglichkeiten Geschichte(n) zu überliefern. Unter dem Titel Wirklich?! Kunst und Realität 1400–1900 werden Werke vom Mittelalter bis in die Moderne gezeigt, die unsere Wahrnehmung mit allen Sinnen  zum Thema haben; die Ausstellung Sprechende Bilder 1400–1800 ab Herbst ist ein Sammlungstausch mit dem Luxemburger Museum MNAHA und zeigt schwerpunktmäßig Meisterwerke aus Renaissance und Barock.

 

Ich freue mich mit dem gesamten Team des Arp Museums auf viele schöne Begegnungen im neuen Jahr und wünsche Ihnen schon jetzt besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.

 

Dr. Julia Wallner
Direktorin Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Günther Uecker. Die Verletzlichkeit der Welt
8.2.–14.6.2026

Die Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck ist die erste nach dem Tod des Künstlers Günther Uecker (*1930, Wendorf, †2025, Düsseldorf) und dabei die letzte, an der er noch selbst mitgewirkt hat. Sie würdigt den international bekannten Künstler, der mit seinen ikonischen Nagelbildern und -reliefs Kunstgeschichte schrieb und als prägende Persönlichkeit der Künstlergruppe ZERO die Kunst der Nachkriegszeit revolutionierte.

  • Günther Uecker, Waldgarten (3-teilig), (Detail), 2008, Private Collection. Courtesy Axel Vervoordt Gallery, Foto: Jan Liégeois © VG Bild-Kunst, Bonn (2025)
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    Günther Uecker, Waldgarten (3-teilig), (Detail), 2008
    © Private Collection. Courtesy Axel Vervoordt Gallery, Foto: Jan Liégeois © VG Bild-Kunst, Bonn 2025
  • Günther Uecker, Geheimnisskulptur (Schweigeskulptur), 1982, Foto: Lothar Wolleh, © Foto: Uecker Archiv, Privatsammlung
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    Günther Uecker, Geheimnisskulptur (Schweigeskulptur), 1982
    © Foto: Lothar Wolleh, © Foto: Uecker Archiv, Privatsammlung
  • Günther Uecker, Bett zum Aufwachen, 1965, Nagelrelief, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz, © VG Bild-Kunst, Bonn (2025)
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    Günther Uecker, Bett zum Aufwachen, 1965
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Uecker war dem Künstlerbahnhof Rolandseck eng verbunden: Das Nagelrelief Bett zum Aufwachen (1965) befindet sich noch heute in der Museumssammlung. Der performative Film Die Treppe (1964) zeigt Uecker, wie er Bahnhofsvorplatz und -gebäude Nagel für Nagel erobert. Insgesamt werden 45 Werke aus sieben Jahrzehnten gezeigt – von frühen Nagelobjekten über kinetische Installationen bis zu späten Serien, die Ueckers spirituelle Haltung und sein humanistisches Weltbild spiegeln. Im Zentrum stehen Arbeiten, die der Verletzlichkeit der Welt gewidmet sind – Ausdruck eines Lebenswerks, das Frieden, Empathie und menschliche Verantwortung reflektiert.

Termine

DO 4.2.2026 | 11:00 Uhr
Pressekonferenz mit Rundgang

SO 8.2.2026 | 11:00 Uhr
Eröffnung 

Wirklich?! Kunst und Realität 1400–1900
29.3.–6.9.2026

In Zeiten von KI und Fake News schwindet das Vertrauen in die Wahrheit der Bilder. Bei historischen Gemälden und Skulpturen hinterfragen wir dagegen oft nicht, was wir sehen. Die aktuelle Ausstellung im Arp Museum zeigt, wie sich unsere Vorstellung von Wirklichkeit im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.

  • Jan van Kessel d. Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660 Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
    Jan van Kessel d. Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

In der mittelalterlichen Kunst konzentriert sich die Darstellung vielfach auf die Figur – Mimik und Gestik machen das unnahbar Göttliche erfahrbar. So vermittelt beispielsweise die zarte Körperlichkeit einer Maria mit dem Kind aus Elfenbein (um 1300) eine spirituelle Nähe. Ganz anders zeigt sich die Wirklichkeit im 16. und 17. Jahrhundert: hier sind die scheinbar realen, täuschend echten Genreszenen und Stillleben mehr als sie scheinen. Ihnen unterliegt oft ein tieferer Symbolgehalt, der herausgelesen und enträtselt werden will. Mit dem Realismus des 19. Jahrhunderts schließlich wetteifern Fotografie und Malerei um Authentizität. Zwischen Andacht und Alltäglichkeit, zwischen Ideal und Beobachtung erzählt die Ausstellung, wie jede Epoche ihre Wahrheit ins Bild setzt.

Termine

DO 26.3.2026 | 11:00 Uhr
Pressekonferenz mit Rundgang

SO 29.3.2026 | 11:00 Uhr
Eröffnung

Zu den Sternen! Weltraum und Weltflucht seit der Moderne
10.7.2026–10.1.2027

Seit jeher dient der Weltraum als mächtige Projektionsfläche für Sehnsüchte und Utopien – angesichts globaler Krisen hält er immer noch die Vision einer alternativen Existenz bereit.

  • John Wood und Paul Harrison, Filmstill aus Bored Astronauts on the Moon, 2011 (Einkanal-Video, 20 min), Courtesy of the artists
    John Wood und Paul Harrison, Filmstill aus Bored Astronauts on the Moon, 2011 (Einkanal-Video, 20 min)
    © Courtesy of the artists

Apokalyptisches Erwachen und exzentrischer Grenzverlust werden mit rund 100 Werken von der Moderne bis zur Gegenwart beleuchtet – u. a. mit Max Ernst, El Lissitzky, Katharina Sieverding, Sophie Taeuber-Arp und Emma Talbot. Der Blick in den Weltraum offenbart kosmische Träume und wird zu einer Reflexion über unsere Gegenwart und Zukunft.

Termine

DO 9.7.2026 | 11:00 Uhr
Pressekonferenz mit Rundgang

FR 10.7.2026 | 19:00 Uhr
Eröffnung

Sprechende Bilder
1400–1800

27.9.2026–21.3.2027

Die Sammlung des Luxemburger Musée national d‘archéologie, d‘histoire et d‘art (MNAHA) zu Gast im Arp Museum
 

Rund 30 Highlights der Historien- und Genremalerei des MNAHA treten in Dialog mit Meisterwerken der Sammlung Rau für UNICEF aus Renaissance und Barock. Bildgewaltig stellen sie erdachte wie erlebte Geschichte dar und beleuchten zeitlose Grundwahrheiten des menschlichen Zusammenlebens.

  • Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636, Arp Museum Bahnhof Rolandseck/ Sammlung Rau für UNICEF Foto: Mick Vincenz
    Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/ Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

Termine

DO 24.9.2025 | 11:00 Uhr
Pressekonferenz mit Rundgang

SO 27.9.2026 | 11:00–18:00 Uhr
Eröffnung und anschließendes Museumsfest

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