Berlinde de Bruyckere. Lichaam (Corps)

31 Okt 2022

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    Berlinde De Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
    © Berlinde De Bruyckere | Galleria Continua | Foto: Helmut Reinelt
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    Berlinde de Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
    © Berlinde De Bruyckere | Galleria Continua | Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungsansicht Berlinde De Bruyckere | PEL / Becoming the figure
    © Berlinde De Bruyckere | Foto: Helmut Reinelt
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    Berlinde De Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
    © Berlinde De Bruyckere | Galleria Continua | Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungsansicht Berlinde de Bruyckere
    © Berlinde De Bruyckere | Foto: Helmut Reinelt
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    Berlinde de Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
    © Berlinde De Bruyckere | Galleria Continua | Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungskatalog Berlinde de Bruyckere | PEL / Becoming the figure
    © Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungskatalog | Berlinde de Bruyckere | PEL / Becoming the figure
    © Foto: Helmut Reinelt
Berlinde de Bruyckere

» […] Ich glaube es sind die Tiere, die uns am nahesten kommen.[…] «

Lichaam, Körper

So nennt Berlinde De Bruyckere diese Arbeit. Ein lapidar erscheinender Titel für das, was wir hier sehen: Ein totes Pferd ist wie aufgebahrt auf zwei Tischböcke positioniert Ein Teil des Körpers ist mit einer in Falten herabhängenden Decke verhüllt.

Das Pferd spielt eine besondere Rolle innerhalb des Werkes von Berlinde De Bruyckere. Während einer einjährigen Residency im In Flanders Fields Museum in Ypern hatte sie sich intensiv mit Bildmaterial des Ersten Weltkriegs beschäftigt. Sie war überwältigt von dem millionenfachen grausamen Schicksal der beteiligten, schwer verletzten und getöteten Menschen. Wie ist das in Kunst zu fassen? Reichen einzelne Körper aus, um den Verlust und die Einsamkeit der unzähligen betroffenen Familien darzustellen?

»Sie wären zu klein gewesen.« ist Berlinde De Bruyckeres Antwort und sie erläutert, warum sie Pferde für eine geeignete Alternative hält: »Als ich im Archiv sehr beeindruckende Bilder von toten Pferden fand, hat mich das sehr berührt. […] Ich liebe ihre Form, den Umstand, dass sie so stark sind, eine Moral besitzen, sehr clever sind.  […] Ich glaube es sind die Tiere, die uns am nahesten kommen. […] Pferdekörper sind riesig und massig. Diese Metapher hat für mich funktioniert. Seitdem nutze ich Pferde und erzähle mit ihnen von menschlichen Gefühlen.«

Dieses Pferd ist kein Präparat im üblichen Sinne. Um eine Pferdeskulptur wie diese zu schaffen, wird das verstorbene Tier zunächst zum Beispiel in einer Tierklinik enthäutet. Von dem enthäuteten Körper fertigt sie einen Abguss aus Kunstharz. Am Ende wird dieser Abguss wieder in das originale Fell eingenäht. Die Nähte sind sichtbare Spuren der Verletzlichkeit und bezeugen die künstlerischen Eingriffe. So sind hier beispielsweise das Maul des Pferdes vernäht und seine Augen geschlossen.

 

BERLINDE DE BRUYCKERE | PEL / Becoming the figure

bis zum 08. Januar 2023 / Neubau

Der Katalog

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