Selbstporträt

um 1900, Edgar Degas

  • © Arp Museum Bahnhof Rolandseck / Sammmlung Rau für UNICEF, Foto: Peter Schälchli, Zürich
    Edgar Degas, Selbstporträt um 1900
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck / Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Peter Schälchli, Zürich

Über das Werk

Pastell auf getöntem Papier, auf Leinwand aufgezogen

47,5 x 32,5 cm

Stempel unten links: „Atelier Ed Degas"

In seinem letzten bekannten Selbstporträt rückt Degas dem Betrachter ganz nah, offenbart nüchtern, sachlich und schonungslos Alter und Krankheit. Der getrübte Blick erzählt von dem Augenleiden, das ihn seit den 1870ern quälte, das ihn isolierte, ihn mit neuen Techniken wie der Pastellmalerei experimentieren ließ. Manches erinnert an das berühmte Selbstbildnis Chardins, das von einer ähnlichen Vorgeschichte geprägt ist.


Zurückgezogen lebte Degas seit den 1890er Jahren im Kosmos seines Ateliers. Nur wenigen gewährte er – wie dem Betrachter dieses Pastells – Einblick in dies Refugium. Die ihm nahekamen, berichteten von seiner unermüdlichen Arbeit. Viele Skulpturen entstanden, viele Skizzen zum Thema der Badenden, von denen hier im Hintergrund eine zu sehen ist. Immer wieder experimentierte Degas – mal mit der Fotografie, die er gern auch als Erinnerungshilfe für seine Bildnisse nutzte, mal, wie in diesem Fall, mit gewagten An- und Ausschnitten, für die ihm japanische Farbholzschnitte wichtige Anregungen lieferten.

Edgar Degas wurde 1834 in Paris geboren und starb dort 1917.

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