#arpinsight | Auf der Reise durch den Kosmos Arp mit Kuratorin Astrid von Asten

SOPHIE TAEUBER-ARP | Ovale Komposition mit abstrakten Motiven, 1922

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    SOPHIE TAEUBER-ARP | Ovale Komposition mit abstrakten Motiven, 1922
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck | Foto: Helmut Reinelt
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    Kosmos Arp | Ausstellungsansicht
    © Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungsansicht, 1922 | Archiv Zürcher Hochschule der Künste

Kuratorin Astrid von Asten nimmt uns mit auf die Reise durch den Kosmos Arp. Mit Werkbeschreibungen im Detail und interessanten Geschichten zu unseren Hauspatronen und ihren Wegbegleiter*innen begeistert sie uns immer wieder auf Neue für Arp und Taeuber-Arp.

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SOPHIE TAEUBER-ARP | Ovale Komposition mit abstrakten Motiven, 1922

 

Den Arbeitsprozess des gezeigten Teppichs verrät Sophie Taeuber ihrer Schwester in einem Brief: »Es hat mir sehr viel Vergnügen gemacht, ihn zu zeichnen, so ist eine ganze Serie kleiner Aquarelle entstanden, die ich jederzeit leicht in Perlbeutel, Kissen, Teppiche u. Wandstoffe umarbeiten kann.« Zudem erfährt man, dass die Webarbeit für die 1922 vom Schweizerischen Werkbund in Lausanne ausgerichtete Première Exposition Nationale d’Art Appliqué bestimmt war, genauer als Teppich für den Schlafzimmerentwurf des Kollegen Wilhelm Kienzle. Die Ausführung übernahmen Schülerinnen der Kunstgewerbeschule. Da Taeuber-Arp die Knüpfarbeit besonders am Herzen liegt, kauft sie den Teppich nach der Ausstellung zurück.

Das großformatige Oval bietet Bildfläche für allerlei symbolhafte-abstrakte Komponenten. Unsere Aufmerksamkeit fällt unweigerlich auf eine Figurine mit zwei den Kopf umfangenden Kränzen. Auch der über den Teppichrand ins Unendliche hinausweisende Halbkreis verleiht der ansonsten horizontal-vertikalen Anordnung etwas Liturgisch-Feierliches. Unmittelbar kommen uns Arps Worte in den Sinn, der die ideelle Intention früher Arbeiten rückblickend festhält: »Uns schwebten Meditationstafeln, Mandalas, Wegweiser vor. Unsere Wegweiser sollten in die Weite, in die Tiefe, in die Unendlichkeit zeigen.«

 

// On a journey through the Arp cosmos with curator Astrid von Asten

Sophie Taeuber reveals the working process of the carpet shown in a letter to her sister: "It gave me great pleasure to draw it, so I created a whole series of small watercolours, which I can easily turn into bead bags, cushions, carpets and wall fabrics at any time. We also learn that the woven work was intended for the Première Exposition Nationale d'Art Appliqué organised by the Swiss Werkbund in Lausanne in 1922, or more precisely as a carpet for the bedroom design of colleague Wilhelm Kienzle. The carpet was made by students of the School of Applied Arts. Since knotting was particularly close to Taeuber-Arp's heart, she bought the carpet back after the exhibition.

 

The large-format oval offers picture space for all kinds of symbolic-abstract components. Our attention is inevitably drawn to a figurine with two wreaths encircling its head. The semicircle extending beyond the edge of the carpet into infinity also lends the otherwise horizontal-vertical arrangement something liturgically solemn. Arp's words immediately come to mind, as he retrospectively notes the idealistic intention of his early works: "We had meditation panels, mandalas, signposts in mind. Our signposts should point into the distance, into the depths, into infinity".

KOSMOS ARP

Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp – ein Künstlerpaar der Avantgarde

Sammlungspräsentation in der Arp-Etage des Neubaus

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