#ARPTHEMA | AUGUSTE RODIN. DAS HÖLLENTOR: DREI SCHATTEN / KAUERNDE / ICH BIN SCHÖN

22 Sep 2021

Rainer Maria Rilke über die Figuren des Höllentors

»So sind die Gebärden der Menschheit, die ihren Sinn nicht finden kann. Gesten, bei denen nur der Ausgangspunkt und der Endpunkt wichtig waren...«

"Themenwoche Höllentor"

Ein Lebenswerk

Insgesamt 186 Figuren bevölkern das Höllentor von Rodin. Männer, Frauen, Alte, Junge, einzeln, als Paare oder in Gruppen – sie taumeln, fallen und stürzen in eine haltlose Tiefe. Im zweiten Teil der 3-teiligen Kunstwerkbeschreibung konzentriert sich Kunsthistoriker Jérôme Padilla heute auf die DREI SCHATTEN, die KAUERNDE und ICH BIN SCHÖN. Sie sind zum Teil in völlig anderem Kontext in der aktuellen Ausstellung RODIN / ARP noch bis zum 14.11.2021 bei uns zu sehen.


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Rodins Höllentor zählt zu den bekanntesten Werken des Meisters und kann in seiner Komplexität zurecht als ein Lebenswerk bezeichnet werden. 1880 erhält Rodin den Auftrag, ein Portal für das geplante Pariser Musée des arts décoratifs zu gestalten. Obwohl das Museum letztlich nicht gebaut wird, arbeitet Rodin bis zu seinem Tod im Jahr 1917 wie besessen an dem monumentalen Werk. Viele seiner Skulpturen wird er im Lauf der Jahrzehnte aus dem schier überbordenden Ensemble als Einzelfiguren herauslösen.

Teil 3 veröffentlichen wir am am Samstag, dem 25.09.2021. Am nächsten Sonntag, dem 26.09.2021 wird eine französische Version seiner Ausführungen unsere "THEMENWOCHE HÖLLENTOR" komplettieren.

Teil 1 ist hier auf dieser Blogseite zu sehen.

Teil 2

Der Schatten

Wenn wir Rodins Gruppe der Die drei Schatten einmal genau betrachten, sehen wir, dass es eigentlich nur eine Figur ist, die der Künstler hier in dreifacher Ausführung zu einer Figurengruppe zusammengefügt hat. Der Schatten ist eine leicht veränderte Version des Adam, den Rodin 1881 mit dem Titel Die Schöpfung des Menschen im Pariser Salon präsentierte.

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Die Kauernde / Ich bin schön

»... Tatsächlich wurden in Rodins Atelier bestehende Gipsformen immer wieder neu gegossen, zersägt und danach intuitiv und (anscheinend) beliebig neu kombiniert, ungeachtet einer stringenten inhaltlichen Logik. Aus einem Repertoire an frei verfügbaren und austauschbaren
Formen, die per se nicht zusammengehörten und doch zusammenfanden, entstanden überraschende, höchst vieldeutige Werke. Dazu zählen etwa ICH BIN SCHÖN (Kat. S. 112), zusammengesetzt aus den Figuren einer KAUERNDEN und des FALLENDEN MANNES (Katl. S. 22, Abb. 4),...«

(Textauszug von Raphaël Bouvier aus dem Ausstellungskatalog RODIN / ARP)

Teil 1

#ARPTHEMA | AUGUSTE RODIN. DAS HÖLLENTOR: DER DENKER

Auguste Rodin

»Der Körper drückt immer den Geist aus, dessen Hülle er ist.«

Der Denker

Der Denker von Rodin!

Eine Ikone der Kunstgeschichte und ein Sinnbild der menschlichen Vernunft und Schöpfungskraft. Auguste Rodin schuf die erste Version des Denkers bereits 1880. Sie ist nur 72 cm groß und heute im Musée Rodin in Paris zu sehen. Eine Kopie steht auf Rodins Grab in Meudon. 1902 vergrößerte Rodin den Denker auf Lebensgröße. In dieser Version gibt es ihn 25-mal.

Der bei uns ausgestellte DENKER ist eine Leigabe der Kunsthalle Bielefeld.

Die Ausstellung

RODIN / ARP

bis zum 14. November 2021 / Neubau

Der Katalog in deutscher oder englischer Sprache

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für die Werke von Hans Arp
© VG Bild-Kunst Bonn, 2021

Auguste Rodin

Der Denker (große Fassung), 1903

© Kunsthalle Bielefeld

Die drei Schatten, vor 1886
© Museum of Modern Art, New York, Mary Sisler Bequest, 1990

Kauernde, kleine Fassung, vers 1882 - 1885

© Musée Rodin, Paris

Ich bin schön, um 1885
© Musée Rodin, Paris

Video: kulturbuero nr5

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