Kosmos Arp: Der »versteinerte Zauberwald« von Hans Arp

Das AMBR erhält 20 Gipse von Hans Arp als Geschenk von der Stiftung Arp e.V.

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    Ausstellungsansicht Kosmos Arp | Gipse von Hans Arp
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck | VG Bild-Kunst Bonn 2023 | Foto: Helmut Reinelt
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    Ausstellungsansicht Kosmos Arp | Gipse von Hans Arp
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck | VG Bild-Kunst Bonn 2023 | Foto: Helmut Reinelt
Direktorin Dr. Julia Wallner

»Die Gipse nehmen im Schaffensprozess von Hans Arp eine besondere Stellung ein und werden unsere nachhaltige, international bestens vernetzte Forschungsarbeit weiter stärken. Ich danke der Stiftung Arp e.V. für das uns entgegengebrachte Vertrauen.«

Kosmos Arp

Was für ein Geschenk!

 

Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck erhält 20 Werke von Hans (Jean) Arp als Geschenk  von der Stiftung Arp e.V. für seine Sammlung. Zur Eröffnung der Ausstellung,,Kosmos Arp"  am 14. Mai 2023 wird dieser wertvolle Neuzugang in einer Sonderpräsentation gezeigt. Die Werke in Gips ergänzen die rund 400 Werke der Sammlung des Museums, das mit Sophie Taueber-Arp und Hans Arp einem international herausragenden Künstlerpaar der Avantgarde gewidmet ist. Als weltweit einziges Museum befasst es sich intensiv mit dem Wirken der beiden Künstler, die zu den Hauptvertretern der abstrakten Kunst gehören.

 

Museumsdirektorin Dr. Julia Wallner freut sich über diese wichtige Ergänzung der Sammlung: »Wir feiern mit ,Kosmos Arp' die Universalität eines Künstlerpaars, das  wegweisend für die Kunst des 20. Jahrhunderts gewirkt hat. Die Gipse nehmen im Schaffensprozess von Hans Arp eine besondere Stellung ein und werden unsere nachhaltige, international bestens vernetzte Forschungsarbeit weiter stärken. Ich danke der Stiftung Arp e.V. für das uns entgegengebrachte Vertrauen.«

 

Hans Arp schuf herausragende Arbeiten der organischen Abstraktion. Die Natur war ihm stete Quelle der Inspiration für seine Plastiken, Reliefs und Papierarbeiten. Zudem 

entstanden experimentelle und lyrische Texte im schöpferischen Umfeld von Dada und 

Surrealismus. Sophie Taeuber-Arp zählt mit ihren aus geometrischen Formen entwickelten Werken zu den Pionierinnen der modernen Kunst. Als Malerin, Textilgestalterin und Architektin prägte sie eine neue Einheit von Kunst, Handwerk und Technik und stand damit den Ideen des Bauhauses nahe. Früh standen die beiden Künstler mit ihrem Wirken für eine pazifistische, gleichberechtigte und ökologische Weltsicht, deren Relevanz sich bis in die heutige Zeit erschließt. 

 

Zukünftig wird sich das Arp Museum Bahnhof Rolandseck, ein moderner Museumsbau von Richard Meier, noch intensiver mit der herausragenden Rolle des Künstlerpaares Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp für die Entwicklung der Abstraktion widmen. Erstmals seit Museumseröffnung 2007 wird das Wirken der beiden Künstler gleichberechtigt in einer dauerhaft präsentierten Sammlungsausstellung gewürdigt. Die durch multimediale Stationen und partizipative Angebote erweiterte Präsentation vereint rund 100 für alle Schaffensphasen repräsentative Werke. Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp zählen zu den Mitbegründern der Dada-Bewegung und standen dem Surrealismus nahe, wichtige Künstlerfreundschaften verband sie mit Max Ernst, Theo van Doesburg, Tristan Tzara sowie Robert und Sonia Delauna.

Das Material

Gips als Arbeitsmaterial für Hans Arp

 

Das plastische Arbeiten in Gips ist für Hans Arp der erste Schritt im Schaffen einer 

dreidimensionalen Form. Viele Aufnahmen seines Ateliers in Meudon bei Paris zeigen den Künstler bei der Arbeit an seinen Gips-Skulpturen. Arp zählt zu den ersten modernen Künstlern, die direkt in Gips arbeiten. Das Material hat den Vorteil, dass es in feuchtem Zustand modelliert wird, jedoch auch nach dem Trocknen weiterbearbeitet werden kann. Hans Arp nutzte diese Vielfältigkeit des Materials, zersägte fertige Formen, fügte sie anders zusammen und konnte so durch erneutes Abgießen neue glatte, unversehrte Formen erlangen. 

Die anlässlich der Schenkung ausgestellten Gipse stammen aus dem Nachlass des Künstlers. Größtenteils dienten sie als Gussformen für die Umsetzung in Bronze oder Stein, daher können Abformungen auch sehr spät, manche sogar nach dem Tod des Künstlers, abgenommen worden sein. 

credits

Hans Arp
Felsgehirn, 1961
Knospe auf Schale, 1960
Zaubernest, 1963/1965
Blatt-Torso, 1963
Milchstraßenträne, 1962
Im Flug,1966
Er macht das Männchen, 1965
Skulptur ohne Namen, 1965
Junger Erdteil,1965
Arp Museum Bahnhof Rolandseck © VG Bild-Kunst Bonn 2023
Foto: Helmut Reinelt

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