#Maestras – Unsere Patinnen_3

Manuela Rossbach, Claudia Neumann, Stella Rollig, Sabine Lackner, Prof. Joey Horsley

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    Manuela Rossbach | Geschäftsführerin des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen "Aktion Deutschland Hilft"
    © Foto: Marc-Steffen Unger
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    Claudia Neumann | Live-Reporterin und Redakteurin in der Hauptredaktion Sport beim ZDF
    © Foto: Torsten Silz
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    Stella Rollig | Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvedere, Wien
    © Foto: Gianmaria Gava / Belvedere, Wien
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    Sabine Lackner | Präsidentin Technisches Hilfswerk
    © THW
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    Prof. Joey Horsley | US-amerikanische Germanistin, Literaturwissenschaftlerin, Feministin
    © Joey Horsley

Wir stellen Euch weitere Patinnen vor, die uns im Rahmen der Ausstellung MAESTRAS mit ihrem persönlichen Statement zu dem in vielen Bereichen noch immer unabgeschlossenen Thema der Gleichberechtigung Ihre Stimme abgegeben haben.

Ermutigende Stimmen

 

In der Ausstellung „Maestras“ zeigen wir 68 Werke ausschließlich aus der Hand von Frauen. Diese Künstlerinnen waren ihrer Zeit voraus und erkämpften sich ihren eigenen Weg in einer männerdominierten Gesellschaft. In allen Epochen waren Künstlerinnen aktiv, dennoch blieb ihr Wirken über viele Jahrhunderte unsichtbar. Erst heute beginnen wir ihre Geschichte neu zu schreiben.

 

Trotz der nominellen Gleichberechtigung der Geschlechter ist auch heute in vielen gesellschaftlichen Feldern noch ein Ungleichgewicht vorhanden. In der globalen Dimension benötigen zahlreiche Mädchen und Frauen aktuell Solidarität.

 

#MAESTRAS – Wir haben ermutigende Stimmen von Patinnen gesammelt, die mit Ausdauer und Enthusiasmus einen Weg verfolgt haben, der früher für Frauen undenkbar war. Bewusst haben wir Frauen aus vielen Berufsfeldern eingeladen, die dem in vielen Bereichen noch immer unabgeschlossenen Thema der Gleichberechtigung Ihre Stimme geben!

Jede Patin hat zu unseren Themen ihr persönliches Statement abgegeben. Wir stellen Sie Euch während der Ausstellungszeit in regelmäßigen Beiträgen vor.

Unsere Patinnen:

Manuela Rossbach | Geschäftsführerin des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen "Aktion Deutschland Hilft" © Foto: Marc-Steffen Unger
Manuela Rossbach

"Jeder verdient eine faire Chance!"

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, darauf einzuwirken, dass Frauen immer an relevanten Entscheidungsprozess beteiligt sind, gehört werden und ihre Perspektive einbringen können. Es heißt auch, Frauen, die sich weiterentwickeln wollen und eine Leitungsposition anstreben, dabei zu unterstützen. 

Diese Frau hat Geschichte geschrieben: Es gibt eine ganze Reihe an Frauen, die in der Vergangenheit bahnbrechende Erfindungen gemacht haben oder sich für das konstruktive Zusammenleben in der Gesellschaft eingesetzt haben.

Mit Blick auf heute hat für mich die Gründungspräsidentin von FidAR, Frauen in die Aufsichtsräte, Monika Schulz-Strelow Geschichte geschrieben. Durch die kontinuierliche Einwirkung von FidAR, verbindliche Gesetze für Aufsichtsräte und Vorstände zu formulieren und durchzusetzen, hat sich in den letzten 15 Jahren in den Führungsetagen einiges verändert. Die sogenannte gläserne Decke ist durchlässig geworden, für Firmen ist es schwieriger geworden, sich zu erlauben, ohne Frau im Aufsichtsrat oder im Vorstand auszukommen.



Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: "Jeder verdient eine faire Chance!"

Jeder Mensch, unabhängig von sozialem Hintergrund, religiöser Einstellung oder anderen Merkmalen hat die gleichen Chancen auf Bildung, Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe.

 

Manuela Rossbach ist Geschäftsführerin des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen AktionDeutschlandHilft

 

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Claudia Neumann | Live-Reporterin und Redakteurin in der Hauptredaktion Sport beim ZDF © Foto: Torsten Silz
Claudia Neumann

"Es lohnt immer den eigenen Werte-Kompass gelegentlich zu entstauben. ..."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, bedeutet für mich an der Stelle Verantwortung zu übernehmen, wo sie authentisch und glaubwürdig ist. Aus Überzeugung und mit viel Erfahrung gesellschaftliche Veränderung mitgestalten, damit Frauen im Fußball irgendwann zur unaufgeregten Selbstverständlichkeit werden. 

 

Diese Frau hat Geschichte geschrieben: Es gibt viele historisch wertvolle Weichenstellungen durch aktives Handeln mutiger Frauen. Heute freue ich mich besonders über die Kraft, die durch das Wirken toller Netzwerke, ehrenamtlich tätiger Initiativen entfaltet wird. Kenntnisreiche, starke Frauen verändern tradierte Mechanismen in einer modernen Gesellschaft, auch gegen massive Widerstände.

 

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: Es lohnt immer den eigenen Werte-Kompass gelegentlich zu entstauben. Hilfreich dabei ist der bewusst gewählte Perspektivwechsel. Eigenes Handeln einfach mal mit eigenem und fremdem Erleben abgleichen und auf Gerechtigkeit überprüfen. 

 

Zur Person:
Claudia Neumann ist Live-Reporterin und Redakteurin in der Hauptredaktion Sport beim ZDF. Als erste Frau im deutschen Fernsehen hat sie zunächst internationale Frauen-Fußballturniere und seit 2016 auch internationale Männer-Fußballturniere kommentiert.

 

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Stella Rollig | Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvedere, Wien © Foto: Gianmaria Gava / Belvedere, Wien
Stella Rollig

"Mehr Frauen müssen in Führungspositionen kommen, damit noch mehr Frauen in Führungspositionen kommen …. damit das selbstverständlich wird."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einsetzen, heißt für mich:

·        Weibliche Positionen der Kunstgeschichte sichtbar machen

·        Einen umfassenden Gleichstellungs- und Frauenförderungsplan haben

·        Frauen auf allen Hierarchieebenen und in allen Projektteams einsetzen

·        Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung erlauben, geringfügige Beschäftigungen während Karenzzeiten fördern und für Teilzeitwünsche auch in Führungspositionen offen sein.

Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Zum Beispiel die deutsche Dadaistin, Malerin und Fotomontage-Künstlerin Hannah Höch (1889–1978), deren Werk wir 2024 mit einer großen musealen Retrospektive würdigen. Höch war eine der zentralen Protagonist*innen der Kunst der 1920er-Jahre und gilt als Miterfinderin der Collage und der Fotomontage.

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: "Mehr Frauen müssen in Führungspositionen kommen, damit noch mehr Frauen in Führungspositionen kommen …. damit das selbstverständlich wird."

Zur Person:

Stella Rollig ist seit Jänner 2017 Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvedere in Wien.

 

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Sabine Lackner | Präsidentin Technisches Hilfswerk © THW
Sabine Lackner

"Entweder es gibt einen Weg oder du machst einen.“"

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, die Vielfalt, die Geschlechter- und Chancengerechtigkeit im THW zu fördern und Frauen im Ehren- und Hauptamt zu stärken, damit sie ihren Platz im THW und in der Gesellschaft finden. Wir brauchen die Parität, wir brauchen die Durchmischung, denn unsere Gesellschaft lebt davon, und das THW natürlich auch. Von alleine verändert sich gar nichts, also sind wir gefragt, etwas zu verändern. Wir sehen einen kleinen Wandel — damit er wächst, damit er zur Selbstverständlichkeit wird, dafür setze ich mich ein.

Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Amelia Earhart, US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin (1897-1937)

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich:
"Entweder es gibt einen Weg oder du machst einen.“

Zu meinem Lebenslauf: Ich bin mit 19 von zu Hause ausgezogen, ich wollte ins Leben – jetzt bin ich beim THW, und das ist meine Leidenschaft.

 

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Prof. Joey Horsley | US-amerikanische Germanistin, Literaturwissenschaftlerin, Feministin © Joey Horsley
Prof. Joey Horsley / Textauszug aus einem Lied derKabarettsängerin Claire Waldoff

"...

Ja: raus mit den Männern aus dem Bau,

und rein in die Dinger mit der Frau!"

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, Frauengeschichte zu erforschen und zu unterrichten und dadurch Frauen zu ermutigen, ihre Möglichkeiten zu erweitern.

Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Die Kabarettsängerin und Lesbe Claire Waldoff (1884–1957).

 

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich:

das Lied, das Waldoff brüllte:

"Raus mit den Männern aus dem Reichstag,

und raus mit den Männern aus dem Landtag,

und raus mit den Männern aus dem Herrenhaus,

wir machen draus ein Frauenhaus!

Raus mit den Männern aus dem Dasein,

und raus mit den Männern aus dem Hiersein,

und raus mit den Männern aus dem Dortsein,

sie müßten schon längst fort sein.

Ja: raus mit den Männern aus dem Bau,

und rein in die Dinger mit der Frau!"

 

Zur Person:

Joey Horsley lehrte German Studies und Women’s Studies an der Universität von Massachusetts/Boston. Arbeitet zusammen mit Luise F. Pusch an diversen feministischen Projekten, z.B. Fembio.org, Kalender Berühmte Frauen.

 

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#Maestras – Unsere Patinnen

#Maestras – Unsere Patinnen_1
Malu Dreyer, Petra Gerster, Sr. Philippa Rath, Prof. Antje Boetius, Andrea Rygg Karberg

 

#Maestras – Unsere Patinnen_2
Claudia Kleinert, Dr. Heike Otto, Prof. Dr. Susanne Weissmann, Regine Stachelhaus, Prof. Dr. Luise Pusch

Infos zu Ausstellung

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