WEGWEISERINNEN 2022 | DIE AUSSTELLUNGEN

23 Jan 2022

  • Bettina Pousttchi, Vertical Highways, 2019-2021, Installationsansicht Arp Museum Bahnhof Rolandseck (2021)
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    Bettina Pousttchi, Vertical Highways, 2019-2021, Installationsansicht Arp Museum Bahnhof Rolandseck (2021)
    © Courtesy Buchmann Galerie Berlin, Foto: Norbert Miguletz
  • Paula Modersohn-Becker | Bildnis Lee Hoetger vor Blumengrund | 1906
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    Paula Modersohn-Becker | Bildnis Lee Hoetger vor Blumengrund | 1906
    © Museen Böttcherstraße, Bremen
  • Sophie Taeuber-Arp | Komposition mit Kreisen und Halbkreisen | 1938
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    Sophie Taeuber-Arp | Komposition mit Kreisen und Halbkreisen | 1938
    © Sammlung Arp Museum Bahnhof Rolandseck
  • Berlinde De Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
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    Berlinde De Bruyckere | Lichaam (Corps), 2002-2006
    © Berlinde De Bruyckere | Galleria Continua | Foto: Mirjam Devriendt
  • Melchior Hondecoeter │ Hahnenkampf │ um 1670–80
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    Melchior Hondecoeter │ Hahnenkampf │ um 1670–80
    © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF│Foto: Mick Vincenz
Hans Arp

»Unsere Wegweiser sollten in die Tiefe, in die Unendlichkeit zeigen.«

WEGWEISERINNEN 2022

Wohin eine Reise durch die Kunst die Betrachter*innen führen kann, zeigen uns im Jahr 2022 »Wegweiserinnen« auf ihre ganz individuelle Weise. In diesem Jahr nehmen uns vier Künstlerinnen mit auf den Weg in ihr jeweiliges Universum.

19. 12. 2021 - 12.06.2022

BETTINA POUSTTCHI. FLUIDITY

 

Unsere Erkundungreise hat bereits im Dezember 2021 begonnen. In der Ausstellung FLUIDITY begegnen wir den Werken der in Rheinland-Pfalz geborenen und international erfolgreichen Künstlerin Bettina Pousttchi.

 

Fluide – wandelbar und fließend – sind die Formen ihrer Skulpturen aus scheinbar vertrauten Ordungssystemen in der Stadt. Im Kontext architektonischer und urbaner Räume sowie deren jeweils ortsspezifischer Bedingungen und Besonderheiten, richtet Bettina Pousttchi ihren künstlerischen Blick auf allgegenwärtiges Stadtmobiliar wie Fahrradständer, Baumschutzbügel, Leitplanken oder Straßenpfosten. Aus diesen industriell hergestellten und funktionalisierten Stahl-Elementen generiert sie neue Formen und Konstellationen. Sie fertigt Reliefs an, die Directions, und stellt uns vor einem Wirrwarr aus Wegweiserpfeilen selbst vor die Entscheidung, wohin der Weg geht. 

 

Bettina Pousttchi | Directions | 2021 Courtesy Buchmann Galerie Berlin © Foto: Helmut Reinelt

Mit der Werkserie der Directions, die als Cut-out-Objekte aus geschnittenem und farbig beschichtetem Stahl mit etwas Abstand zur Wand montiert werden und damit den Eindruck des Schwebens erwecken, stellt sie uns vor einem Wirrwarr aus Wegweiserpfeilen selbst vor die Entscheidung, wohin der Weg führen soll. Bettina Pousttchi hat für die Rolandsecker Ausstellung, als Hommage an Arp, ihre bisher größte Directions Arbeit gefertigt und für eine ganze Wand mit diesen quirligen Richtungs- und Straßenpfeilen komponiert.

 

 

BETTINA POUSTTCHI. FLUIDITY

bis zum 12. 06. 2022 / Neubau

20. 02. - 04. 09. 2022

KUNSTKAMMER RAU: DAS SIND MEINE MODERNEN FRAUEN
Tausche Monet gegen Modersohn-Becker

 

Die Kunstkammer Rau bietet dieses Jahr ein Sammlungstreffen der besonderen Art. 19 Werke der Sammlung Rau für UNICEF treten in Dialog mit 35 Highlights der Sammlung Roselius aus den Museen Böttcherstraße in Bremen sowie mit vier weiteren Werken der Paula-Modersohn-Becker-Stiftung. Dem gesellt sich die Künstlerin Berlinde de Bruyckere mit drei markanten Werken hinzu. So bildet sich ein energetisches Kraftfeld rund um die Ausnahmekünstlerin Paula Modersohn-Becker, der diese Schau zentral gewidmet ist.

 

Wie unter einem Brennglas lassen sich an ihrem Beispiel bahnbrechende Veränderungen in der Gesellschaft und Kunst um 1900 beobachten. Entschlossen »geradeaus malend« verfolgte sie ihren Weg unbeirrt von jeder Kritik – ein durchaus aktuelles role model bis in unsere Zeit.

Paula Modersohn-Becker | Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag | 1906 © Museen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen

Einzigartig modern und richtungweisend ist die tiefe Verbundenheit der Malerin mit der Natur. Natürlichkeit war ihr oberstes Gebot – ob nun im Akt oder im Blick in die Landschaft. Nicht mahnend, sondern liebend suchte sie den Einklang und Gleichklang mit den Dingen und schilderte den Menschen als Teil der Natur, mit ihr verwoben und von ihr abhängig.

 

KUNSTKAMMER RAU: DAS SIND MEINE MODERNEN FRAUEN

Tausche Monet gegen Modersohn-Becker

24. 02. - 14. 09. 2022 / Kunstkammer

03. 04. - 16. 10. 2022

UNWESEN UND TREIBEN
Auf dem Weg zu einer Dauerausstellung für Arp und Taeuber-Arp

 

Die Schweizer Künstlerin Sophie Taeuber-Arp, die am 19. Januar 1889 in Davos geboren wurde, war ihrer Zeit weit voraus. Als Pionierin der Abstraktion überschritt sie die Schwelle, an der so manche ihrer Künstlerkollegen stehen blieben. Warum ihr gelang, was andere nicht schafften, ist nur eine von vielen Fragen, die wir uns in der Ausstellung UNWESEN UND TREIBEN stellen.

 

»Auf dem Weg zu einer Dauerausstellung für Arp und Taeuber-Arp«, die ab 2023 im Obergeschoss des Neubaus zu sehen sein wird, debattieren wir mit unserem Publikum über die Werke unserer Hauspatrone aus der Sammlung Arp.

 

Welche unterschiedlichen Orientierungspunkte haben Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp auf der Kunst-Landkarte der Moderne gesetzt? Welche Wege weisen sie uns heute? Wie kann eine neue Präsentation ihrer Werke im Museum aussehen? Welchen Blick haben jüngere Generationen auf das Künstlerpaar?

Welche Räume des Austausches, Staunens und Lernens benötigen wir? Wie streichen wir die Wände und welche Kunstwerke hängen wir auf? Welche imaginären Räume können und möchten wir eröffnen?

Die Baumeister*innen, das Team des Museums, werden hierbei vor so manche Herausforderungen gestellt – denken, ordnen, diskutieren, hören, sehen und verorten. Wie Nägel, Hammer und Säge errichten wir bereits jetzt in Gedanken eine neue Heimat für unsere Hauspatron*innen.

 

UNWESEN UND TREIBEN

Auf dem Weg zu einer Dauerausstellung für Arp und Taeuber-Arp

03. 04. - 16. 10. 2022 / Arp-Etage

03. 07. 2022 - 08.01.2023

BERLINDE DE BRUYCKERE

 

In die Tiefe und vielleicht sogar in die Unendlichkeit führen uns die beeindruckenden Werke von BERLINDE DE BRUYCKERE, die wir im Sommer 2022 mit einer umfassenden Retropesktive ehren. Mit ihr laden wir eine Künstlerin ein nach Rolandseck, die zu den bedeutendsten internationalen Bildhauer*innen der Gegenwart gehört.

 

Ihre zugleich faszinierenden, irritierenden und schockierenden Skulpturen gehen den Betrachter*innen sprichwörtlich unter die Haut. Dem Leid und dem Prozess des Verfalls verleiht die Wegweiserin Berlinde De Bruyckere dabei eine sakrale Aura und stellt Werden und Vergehen so durch ihre Kunst in einen überzeitlichen Zusammenhang.

Berlinde De Bruyckere | Lichaam (Corps) | 2002-2006 © Foto: Mirjam Devriendt

Innerhalb ihres Schaffens spielt der Mensch eine übergeordnete Rolle. Dabei widmet sich die Künstlerin subtil und empathisch den physischen und seelischen Verwundungen ihrer ›Protagonist*innen‹. Die lichtdurchfluteten Räume von Richard Meiers Neubau werden einmal mehr als Zwischenreich zwischen Himmel und Erde das Erschreckende in das Schöne und Erhabene verwandel.

 

BERLINDE DE BRUYCKERE

03. 07. 2022 - 08.01.2023 / Neubau

18. 09. 2022 - 26. 03. 2023

TIERISCH WAS LOS! TIERE UND IHRE MENSCHEN

 

In der zweiten Jahreshälfte 2022 ist in der Kunstkammer Rau »tierisch was los!« Denn in vielen Gemälden und Skulpturen der Sammlung Gustav Raus kräht, bellt und grunzt es. Ab September heißt es: Leine los, jetzt wird die Tierwelt vom Mittelalter bis in die Neuzeit entfesselt. In der Ausstellung KUNSTKAMMER RAU: TIERISCH WAS LOS!. TIERE UND IHRE MENSCHEN erzählen vom 18. September 2022 bis zum 26. März 2023 die Kunstwerke der Sammlung Rau für UNICEF wechselvolle Geschichten von Tier und Mensch bis in unsere heutige Zeit.

Melchior Hondecoeter │ Hahnenkampf │ um 1670–80 © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF│Foto: Mick Vincenz

Geplante interaktive Aktionen der Kunstvermittlung versprechen einen tierischen Spaß! Seid gespannt!

 

TIERISCH WAS LOS! TIERE UND IHRE MENSCHEN

18. 09. 2022 - 26. 03. 2023

 

 

Zu allen Ausstellungen gibt es ein umfangreiches Veranstaltungs - und Workshopprogramm. Alle Infos dazu findet Ihr hier >> VERANSTALTUNGEN

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